Als die Tampa Bay Buccaneers am letzten Spieltag der regulären NFL-Saison die New Orleans Saints mit 27:19 besiegten, schloss Baker Mayfield seine Spielzeit mit einem Rekord ab. Die Buccaneers, die auch 2020 als Wild-Card-Team die Playoffs erreichten und anschließend den Super Bowl LV gewannen, waren das einzige Team in der NFC, das es in den letzten fünf Jahren immer in die Playoffs geschafft hat.

Am Ende des Spiels komplettierte Mayfield einen 9-Yard-Pass zu Mike Evans, mit dem der Receiver in dieser Saison insgesamt 1.004 Yards erzielte und mit dem legendären Jerry Rice gleichzog (mehr dazu weiter unten).

Für die Buccaneers war es der Moment, der Mike Evans nicht nur auf eine Stufe mit einem Hall of Famer stellte, zur gleichen Zeit war es auch genau die Anzahl an Yards, die nötig war, um Mayfield in einen sehr exklusiven Klub zu bringen.

Baker Mayfield setzt neue Maßstäbe

Mit 221 Passing Yards und zwei Touchdown-Pässen am letzten Spieltag beendete Mayfield die Saison mit 4.500 Yards und 41 Touchdown-Pässen. Damit ist er erst der zehnte Quarterback in der NFL-Geschichte, der in einer einzigen Saison mindestens 4.500 Yards und 40 Touchdown-Pässe erzielte. Auf der Liste stehen zwei Hall of Famer sowie mehrere weitere Spieler, die gute Chancen haben, eines Tages in die Pro Football Hall of Fame in Canton, Ohio, aufgenommen zu werden. Insgesamt wurde dieses Kunststück bisher nur 17 Mal erreicht.

Hier sind alle Quarterbacks mit 4.500+ Passing Yards, 40+ Touchdowns in einer Saison, in der NFL-Geschichte (chronologisch aufgelistet):

• Dan Marino, Dolphins, 1984 und 1986
• Peyton Manning, Colts, 2004; Broncos, 2013
• Tom Brady, Patriots, 2007; Buccaneers, 2020 und 2021
• Matthew Stafford, Lions, 2011; Rams, 2021
• Aaron Rodgers, Packers, 2011
• Drew Brees, Saints, 2011 und 2012
• Andrew Luck, Colts, 2014
• Patrick Mahomes, Chiefs, 2018, 2022
• Joe Burrow, Bengals, 2024
• Baker Mayfield, Buccaneers, 2024

Quarterback zieht mit Tom Brady gleich

Damit ist Mayfield neben Brees (2011), Burrow (2024) und Rodgers (2020) der einzige Spieler, der in einer Saison mehr als 4.000 Passing Yards, mehr als 40 Touchdown-Pässe und eine Passquote von mindestens 70 Prozent erzielt hat. Seine Quote von 71,4 Prozent angebrachten Pässen ist ein Karrierehöchstwert und belegt 2024 den dritten Platz in der NFL.

Mayfield stellte außerdem neue Karrierehöchstwerte bei Passing Yards, Touchdown-Pässen, Completions (407), Netto-Yards pro Passversuch (7,9) und Passer Rating (106,8) auf. Er belegte in der NFL den zweiten Platz bei Touchdown-Pässen, nur zwei hinter dem Spitzenreiter, und ist neben Tom Brady der einzige Buccaneer, der in dieser Kategorie jemals die 40er-Marke erreichte. Außerdem belegte er den vierten Platz in der Liga im Passer Rating.

Tampa Bay sorgt offensiv für Furore

Die Kombination von grandiosen Offensiv-Statistiken machte den Angriff der Bucs 2024 einzigartig in der Ligahistorie, denn sie waren das erste Team, das in einer Saison mindestens 70 Prozent seiner Pässe an den Mann bringen konnte und gleichzeitig einen Durchschnitt von mehr als fünf Yards pro Lauf erzielte. Die Bucs sind außerdem neben den 1998er San Francisco 49ers das einzige Team, das in einer Saison 40 Touchdown-Pässe und fünf Yards pro Lauf erzielt hat. Nur die Buccaneers 2024, die Green Bay Packers 2020 und die New Orleans Saints 2011 haben in einer Saison 70 Prozent ihrer Pässe angebracht und 40 Touchdowns durch die Luft erzielt.

Super-Rookies drehen auf

Jalen McMillans Touchdown-Fang im vierten Viertel des New-Orleans-Spiels war bereits sein achter in diesem Jahr und setzte seine rasante Schlussphase der regulären Saison fort. Er fing in jedem der letzten fünf Spiele der Bucs mindestens einen Touchdown und hält damit die zweitlängste Serie eines Rookies in der Geschichte der NFL – nur Randy Moss war 1998 besser. Übrigens sind McMillans acht Touchdown-Catches die drittmeisten eines Rookies in der Geschichte der Franchise.

Auch Rookie Running Back Bucky Irving brachte eine phänomenale Saison zu Ende. Sein Touchdown-Lauf in den letzten zwei Minuten der regulären Spielzeit war sein achter in diesem Jahr und damit der zweithöchste Wert in einer Saison für einen Rookie in der Geschichte der Franchise – hinter Doug Martins elf Touchdowns im Jahr 2012.

Irving und McMillan stehen 2024 gemeinsam an dritter Stelle aller NFL-Rookies – und die Buccaneers sind das einzige Team der Liga, in dem zwei verschiedene Rookies mindestens sieben Touchdowns erzielten. Insgesamt wurde Irving erst der zweite Rookie in der Geschichte der Buccaneers, der die Marke von 1.500 Gesamt-Yards überschritt – ebenfalls Bestwert in der NFL-Saison 2024. Mit 5,4 Yard pro Lauf stellte er zudem einen neuen Franchise-Rekord auf.

Mike Evans krönt sich zur Legende

Evans erzielte beim Sieg gegen die Saints zwar keine Punkte, aber er führte das Team mit neun gefangenen Pässen für 89 Yards an und beendete das Jahr mit 1.004 Receiving Yards. Damit verlängerte er seine Serie von 1.000-Yard-Saisons auf elf, die meisten zu Beginn einer NFL-Karriere und nun zusammen mit Jerry Rice die meisten aufeinanderfolgenden Spielzeiten dieser Art in der NFL-Geschichte. Evans liegt nun auch allein auf dem zweiten Platz, was die Gesamtzahl der 1.000-Receiving-Yards-Saisons angeht.

Der Wide Receiver beendete die Saison mit elf Touchdown-Catches als Vierter in der NFL. Es war das sechste Mal in seiner Karriere, dass er sowohl 1.000 Receiving Yards als auch zehn Touchdown-Catches erzielte. Nur vier Mitglieder der Hall of Fame haben das öfter geschafft: Rice (9), Harrison (8), Moss (8) und Owens (8).

Defensive und Special Teams überzeugen

Die Buccaneers beendeten die Saison mit sechs verschiedenen Spielern, die mindestens vier Sacks hatten. Damit haben sie zusammen mit den Cowboys und den Broncos die meisten Spieler mit mehr als vier Sacks im Jahr 2024. Sieben Sacks kamen von Pro Bowl Nose Tackle Vita Vea, der einen Karrierehöchstwert aufstellte.

Auch Kicker Chase McLaughlin machte erneut auf sich aufmerksam. Mit dem Sieg gegen die Saints hat er nun unglaubliche 32 von 39 Versuchen aus 50 oder mehr Yards in seiner Karriere erzielt. Insgesamt traf McLaughlin in dieser Saison 30 seiner 32 Field- Goal-Versuche – und verfehlte keinen einzigen aus über 50 Yards. Damit hat er erneut einen Franchise-Rekord aufgestellt.